Mit der BMW R 1200 GS LC in die Pyrenäen

 

Sommerzeit – Reisezeit, endlich war es auch für uns soweit: ab in den Urlaub. Vollgepackt bis zum zulässigen Gesamtgewicht mit zwei Koffern, einer Rolle, Tankrucksack, Fahrer und Sozia sollte es in zweieinhalb Tagesetappen in die Pyrenäen gehen.

 

 

Über die Autobahn Freiburg, Mulhouse, Besancon und ungefähr 70 km Landstraße ging es zu unserem ersten Etappenziel im wunderschönen französischen Jura. Auf den rund 460 Autobahnkilometern dorthin überzeugte die neue GS mit stoischem Geradeauslauf und deutlich verbessertem Windschutz. Eine Geschwindigkeit von 150 km/h fühlt sich in etwa so an wie 120 km/h beim Vorgängermodell! Angekommen in einem Hotel bei Poligny erholten wir uns nach den Anstrengungen der Fahrt bei einem hervorragenden französischen Menü .

 

Am nächsten Tag fuhren wir über gut ausgebaute, teilweise sehr kurvige französische Landstraßen in Richtung Süden weiter. Lyon ließen wir rechts liegen und querten bei Vienne das Rhonetal. Bei bestem Motorradwetter erreichten wir am Abend unser nächstes Etappenziel St. Jean-du-Gard in der Ardeche.

 

 

 

Am nächsten Fahrtag blieb die Sonne zunächst weg – was uns inzwischen ganz recht war. Hinter Limoux, einer südfranzösischen Kleinstadt, bekannt für Schaumweine („Blanquette“), geschah dann das "Wunder von Limoux"! Und das ging so: Wir machten eine kurze Rast, um etwas zu trinken - leider keinen Schaum-, sondern Gänsewein!. Nach dem Losfahren fiel André nach ungefähr 5 km auf, dass die Sonnenbrille (inzwischen schien nämlich die Sonne wieder) nicht mehr auf seiner Nase saß. Umkehren erschien sinnlos, die Brille war sicherlich schon unter irgendwelche Räder gekommen…. Mürrisch wurde die Weiterfahrt fortgesetzt - immer mit dem Gedanken, dass mann wohl kaum eine so exakt sitzende Brille je wiederfinden würde…. Am Eingang zu den berühmten Gorges du Galamus mussten wir anhalten, da von 13 – 19 Uhr eine durch eine Ampel gesteuerte Einbahnregelung gilt. Wir mussten 15 Minuten auf Grün warten, da stiegen wir natürlich vom Motorrad ab, um uns die Beine zu vertreten. Und was lag zwischen rechtem Koffer und Auspuff????????Na was wohl? Ihr werdet es kaum glauben: die Sonnenbrille! Dort eingeklemmt hatte sie eine ca. 30 km lange (schlechte) Wegstrecke unbeschädigt und ohne Herunterfallen überstanden. Ihr könnt Euch vorstellen, wie wir geguckt haben! Die Gorges wurden erleichtert „durchflogen“ - trotz starkem Gegenwinds. Bei noch stärkerem Wind gilt dort übrigens ein Durchfahrtverbot, da die enge Schlucht wie eine „Düse“ wirkt. Über einen letzten Pass erreichten wir dann Prades und die Villa du Parc, unser Basishotel für die nächsten zwei Wochen.

 

 

Und jetzt noch einige Touren -Highlights aus unseren zwei Wochen in den Pyrenäen:

 

Zwischen Prades und Ax-les-Thermes

 

Prades – Molitg-les-Bains – Col de Jau – Gorges de St –Georges – Defile de Joucou – Col des sept Freres – Belcaire-Quillan – Col de St-Louis – Sournia – Prades ( ungefähr 190 km)

 

Sehenswert sind auf dieser Tour das Grandhotel in Molitg-les-Bains und das abgelegene Forststräßchen zwischen Axat und dem Col des Sept Freres sowie das Defile de Joucou.

 

Von Prades in die spanischen Pyrenäen

 

Prades – Bouleternere – Amelie-les-Bains – Prats-de-Mollo – Ripoli – La Molina – Puigcerda –Saillagouse – Mont-Louis – Ayguatebia-Talau – Olette – Prades (ca. 270 km)

 

Eine Besichtigung wert sind die Prieure de Serrabonne (romanische Abteikirche), die gut ausgebauten Serpentinenstraßen nach und in Spanien, das Vauban-Fort in Mont-Louis, sowie das Bergsträßchen nach Ayguatebia-Talau. Kurz vor Prades lohnt sich eine Besichtigung des mittelalterlichen Städtchens Villefranche-de-Conflent .

 

 

 

 

Auf den teilweise sehr holprigen Sträßchen erwies sich das Fahrwerk der GS als sehr komfortabel . Die permanente Fahrwerksanpassung des Dynamic ESA war deutlich spürbar. Das Motorrad fährt sich extrem handlich und sicher. So macht das Reisen auch auf schlechten Wegstrecken Spaß.

 

Wenn die Straßen von Nord nach Süd verlaufen, handelt es sich meist nur um lokale Verbindungsstraßen, die sich den geographischen Gegebenheiten anpassen - diese Sträßchen sind dann auch oft sehr holprig und kurvig. Die Hauptdurchgangsrouten führen i.d.R. von  Ost nach West und sind durchwegs in gutem bis sehr gutem Zustand, was eben von den kleinen Verbindungsstraßen nicht gesagt werden kann. Da wird häufig Rollsplit verwendet, um die Straßen notdürftig auszubessern,  und das erfordert von Motorradfahrern höchste Aufmerksamkeit. Man sollte auch nicht vergessen,  dass Hunde, Esel und anderes Getier gerne ihren Spaziergang auf diesen (Neben)Straßen machen und sich wenig um Motorräder scheren. Einmal trafen wir sogar einen Ziegenbock, der den (seltenen) Durchgangsverkehr von (s)einem Platz auf der betonierten Leitplanke beobachtete!

 

Ein Highlight des Urlaubs war die Befahrung der Schotterpiste zum Canigou. Der 2784 m hohe heilige Berg der Katalanen dominiert die Landschaft um Prades. Die komplette Umfahrung war für uns nicht möglich, da zwischen 8 und 18 Uhr die Verbindung zwischen der Passhöhe und der Abfahrt nach Prades gesperrt ist . Man kann bis zu einem Parkplatz am Col des Cortalets (2058 m) m auf unbefestigter Straße fahren. Für die ca. 25 km benötigten wir über eine Stunde! Die Piste führt über Sand und Schotter in teilweise sehr exponierter Hanglage. Ideal ist hier auf jeden Fall die Enduro. Wenn man wie wir zu zweit unterwegs ist, ist das trotzdem nichts für Anfänger oder ängstliche Gemüter……. Nach knapp der Hälfte der Fahrstrecke gibt es eine schöne Rastmöglichkeit mit Tischen und Bänken an einer alten Mühle. Gesellschaft leisteten uns bei unserem Picknick bald zwei neugierige Kühe. Daher Achtung: Die Rinder laufen da oben frei herum und können daher einfach so auf der Straße auftauchen!

 

 

 

 

 

Nach zwei gelungenen und ereignisreichen Wochen hieß es Abschied nehmen und den langen Nachhauseweg antreten. Starker Mistral begleitete uns auf den ersten 200 km, Fahrspaß hatte man da nicht. Nach der Querung des Rhonetals legte sich der Sturm und das Motorradfahren machte wieder Vergnügen: Nach Orange ging es meistens über kleinere Routes Departementales nordwärts durch Provence und Drome, bis wir Dié erreichten. Bei fabelhaftem Motorradwetter erreichten wir das Vercors. Am Col de la Machine bezogen wir ein Zimmer im gleichnamigem Hotel, legten das Gepäck ab und erkundeten am Nachmittag noch die schönsten Strecken im Vercors wie die Gorges du Nan und die Route Ecouges.

 

 

Am nächsten Tag nahmen wir dann wieder Kurs Richtung Jura und Heimat.

 

 

Bei einer Rast konnten wir das ewige Eis des Montblanc-Massivs in der Ferne bewundern.

 

Eine letzte Übernachtung in Neuenburg am Rhein und dann hieß es wieder: Hallo Frankfurt!

 

 

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